Monschau Eifel

Eigentlich verlief die Vorbereitung für das diesjährige Kinderlager in Monschau wie in jedem Jahr: Ein Vortrupp besichtigte schon im Winter ’79 den Lagerplatz, verhandelte mit dem Besitzer und nahm Kontakt zu der örtlichen Pfarrei auf. Im Mai fuhren dann alle Leiter für ein Wochenende nach Monschau, um spielerisch in einer Aufgabenstafette Monschau und Umgebung kennenzulernen.

Man erkundigte sich nach Lebensmittelhändlern, Ärzten und Behörden, um mit diesen später schriftlich Kontakt aufzunehmen. Bei all der regen Korrespondenz mit Behörden und Händlern vergaßen die Leiter jedoch, mit der wichtigsten Person Kontakt aufzunehmen: Man versäumte
es, bei Petrus einen Antrag auf gutes Wetter zu stellen!

Die Folgen dieses schwerwiegenden Fehlers mussten im Juli dann auch im wahrsten Sinne des Wortes “ausgebadet” werden. Schon die Ankunft in Monschau erfolgte bei Regen. Konnte man anfangs noch Spuren von grünem Rasen auf dem Lagerplatz erkennen, so ähnelte er einen Tag später eher einer Sumpflandschaft. Diese Tatsache beeinträchtigte jedoch nicht die Phantasie der Kinder, die begeistert Kanäle zogen und Entwässerungsgräben. Die erfolgreiche Aktion nannten die Kinder spontan “Projekt Klein-Venedig”.

Die gute Laune wurde erhalten durch das Lied:” Herr, gib uns Deine Sonne” (abgeleitet von: Herr, gib uns Deinen Frieden).

Doch alle diese Bemöhungen könnten Petrus nicht gutmütig stimmen: der Regen hielt an.

Bei den täglichen Leiterrunden wurden von den Leitern Möglichkeiten für die trockene Unterbringung der Kinder in Scheunen, Turnhallen etc. gesucht. Als die Leiterrunde in den nächsten Tagen nur absagende Antworten erhielt, entschlossen sich die Leiter einstimmig, das Lager abzubrechen.

Da Lagerleiter Jörg Högl täglich Rücksprache mit Vikar Forthaus gehalten hatte, war der Busunternehmer schon informiert und konnte die Kinder fünf Tage nach Lagerbeginn abholen.

Die teilnehmenden Kinder protestierten jedoch heftig und konnten nur durch das Versprechen, in Lütgendortmund gemeinsam etwas zu unternehmen, versöhnt werden. Und so starteten drei Gruppen zusammen mit Castroper Pfadfindern, denen das gleiche Schicksal widefahren war,
eine wilde Tigerjagd durch die Haard.

Wir, die Leiter der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, haben bei dem diesjährigen Lager folgendes dazugelernt: Einer der wichtigsten Punkte, die bei der Vorbereitung eines Zeltlagers beachtet werden müssen, ist der schriftliche Antrag bei Petrus auf gutes Wetter.

Er liegt für das nächste Zeltlager schon gedruckt vor und wird noch in diesem Jahr per Einschreiben abgeschickt!

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